12. Ipthausen

Die Blankenburg

Auf dem Blankenberg bei Ipthausen stand dort, wo das Berghäuschen ins Grabfeld grüßt, in alter Zeit ein Schloss namens Blankenburg. Heute findet man von diesem keine Spur mehr. Der Eselspfad erinnert noch heute an den beschwerlichen Aufstieg. Hier lebte glücklich die Familie der Blankenburger. Zur Kreuzzugszeit zog der Burgherr ins Heilige Land und ließ seine junge Frau Ursula mit Kindern zurück. Auf der Altenburg bei Trappstadt lebte der feindselige Graf Als. Grenzstreitigkeiten hatten die beiden Adelsfamilien entzweit. Nun glaubte er, rasch die Oberhand zu erhalten. Eines Nachts überfiel er die Burg, raubte die hübsche Ursula und ließ die Gebäude niederbrennen. Die Rittersfrau hielt ihrem Gemahl die Treue, auch als sie lange Zeit keine Nachricht von ihm erhielt und glauben musste, er sei in den Kämpfen gegen die Mohammedaner gefallen. Eines Tages kam er aber doch zurück, gesund und voller Wiedersehensfreude. Er erschrak, als er sein stolzes Schloss nicht wiederfand. Wutentbrannt zog er gen Trappstadt. Graf Als floh und kam nie mehr zurück. Als Einsiedler büßte er seine Schandtat. Das Ritterpaar aber war voller Freuden und errichtete aus Dankbarkeit die Ursulakapelle. Auf den Blankenberg wollten sie aber nicht mehr ziehen, erwarben Waltershausen und erbauten dort ein Schloss.