13. Großeibstadt

Die Kreuzkapelle als Räuberhöhle

Nach dem Abzug der Franzosen 1796 hielt sich noch allerhand Raubgesindel im Grabfeld auf. Einbrüche und sonstige Gewalttaten waren an der Tagesordnung. Die Verbrecher verschwanden stets spurlos nach der Verübung ihrer Taten. Besonders litten die Orte Saal und Großeibstadt. Eines Tages ging ein Metzger mit wohlgefüllter Geldkasse von Saal nach Großeibstadt zum Viehkauf. Man fand ihn nach einigen Tagen ausgeraubt tot am Kreuzberg. Niemand mehr getraute sich nach Einbruch der Dämmerung aus dem Haus. Die Untaten hörten nicht auf. Eines Tages ging ein Bauer über die Feldabteilung „Rotes Kreuz“ heimwärts. Er sah vier Männer in die Kreuzkapelle treten und nicht mehr herauskommen. Soldaten umzingelten die kleine, 1768 erbaute Kapelle. Es entstand ein lebhaftes Feuergefecht. Drei Räuber wurden getötet, der vierte jedoch sprang vom Dach und flüchtete. Er wurde jedoch wenig später gefasst und zum Tode verurteilt. Der Aufenthaltsraum der Räuber wurde einer genauen Besichtigung unterzogen. Man fand viele Gold- und Silbermünzen, mehrere Gewehre und Pistolen, Lebensmittel und sonstige geraubte Gegenstände sowie eine Strickleiter, mit der sich die Räuber in den geräumigen Dachstuhl begaben hatte.