15. Sulzfeld

Das St. Anna-Bild bei Sulzfeld

Auf der Höhe des Fußwegs von Sulzfeld nach Königshofen über die Haßberge steht die St.-Anna-Kapelle. Diese wurde um 1872 gebaut, der darin befindliche Bildstock ist jedoch viel älter. Im 1870er Krieg musste auch ein reicher Bauernsohn aus Sulzfeld ins Feld ziehen. Der besorgte Vater versprach, wenn sein Sohn gesund aus dem Krieg zurückkehre, lasse er über dem Standbild ein Kapellchen errichten. Als der Krieg beendet war und sein Sohn unversehrt zu Hause wieder ankam, wurde das Versprechen schnell vergessen. Als der alte Bauer verstarb, dachte überhaupt niemand mehr an das Gelübde. Eines Tages kehrte der Sohn, nunmehriger Bauer, von einem Gang nach Königshofen wieder heim. Als er zum Bildstock der hl. Mutter Anna kam, sah er dort eine weiße Gestalt sitzen und weinen. Herzhaft fragte er: „Im Namen der heiligsten Dreifaltigkeit, was ist dein Begehr?“ Da tönte es von der Gestalt mit dunkler Grabesstimme, sie könne im Grab keine Ruhe finden, solange das Versprechen, eine Kapelle über dem Bildstock zu bauen, nicht eingelöst sei. Es war der verstorbene Vater, der keine Ruhe finden konnte. Der Sohn erfüllte umgehend das in der Not gegebene Versprechen. Seitdem wurde dort nie mehr ein Geist gesehen.