Burg Brennhausen

In einzigartiger Lage zwischen Sulzdorf a. d. Lederhecke und Aub liegt die Wasserburg Brennhausen, die im 13. Jahrhundert erbaut worden sein dürfte.
Die Anlage ist ringsum von Wasser umgeben. Der Bering bildet eine rechteckige Terrasse, welche von Westen über eine Brücke zugänglich und ringsum mit einer Mauer umschlossen ist. Das in der Mitte der Terrasse stehende Schloss gliedert sich in zwei quadratische turmartige Bauten, welcher ein schmälerer Querflügel auf der Ostseite verbindet. Die Wasserburg ist, typisch für das Mittelalter, eher schmucklos. Brennhausen dürfte in erster Linie als Wohnbau zu einer Zeit entstanden sein, als sich der Adel neben seinen Ansitzen auf Höhenburgen wieder bequemere Domizile in den Tälern schuf.
Heutzutage ist die Burg im Besitz der Familie von Bibra. Diese leistet in den letzten Jahren Vorbildliches zum Erhalt der Burg. So wird 1969 an der Ostseite des Schlosses wieder ein Teich angelegt, damit der Charakter einer Wasserburg wieder deutlich zum Vorschein kommt und 1973 der Park hergerichtet. 1981 wird Brennhausen von seinem Besitzer Conrad von Bibra anlässlich des 300-jährigen Jubiläums, in dem sich die Burg in Familienbesitz befindet, renoviert. Besitzer der Burg ist nunmehr Terry Freiherr von Bibra. Betreut wird das Areal von der Familie Werner Fell.

Die Sage von den Schlossgespenstern in Brennhausen

Das Schloss Brennhausen muss in alter Zeit ein Kloster gewesen sein. Wenn man auch heute nichts mehr davon weiß als die Flurnamen „Nonnenäcker“ und „Pfaffenpfad“, in der Nacht kann man es erleben. Zur bestimmten Stunde treten plötzlich Nonnen aus der Wand, wandeln versunken immer denselben Weg durch die Zimmer und verschwinden dann langsam wieder im Gemäuer.
Pfarrer Josef Stöger schrieb 1951 in seiner Pfarreigeschichte von Untereßfeld: „Am 7. Mai 1940 wurde Freiherr Baron von Bibra auf dem Friedhof von Untereßfeld bestattet. Ich besuchte ihn in den letzten Jahren öfters. Geschichtliche Aufzeichnungen hatte er keine. Er sprach die Vermutung aus, dass dieses Schloss in frühesten Zeiten ein Nonnenkloster gewesen sein müsse. Auch versicherte er mir wiederholt und ganz bestimmt trotz meines Abredens, er hätte einige Male Nonnen umgehen sehen im Schlosse, und beschrieb mir auch den Weg, den diese Geister gegangen seien, zeigte das Zimmer und wie sie dann durch die Wand gegangen seien, da, wo jetzt noch in der Mauer die Spuren einer ehemaligen Türe ins Freie zu sehen ist.“

Quelle: Reinhold Albert, Kreisheimatpfleger

Weiterführende Informationen finden Sie im Buch „Burgen, Schlösser und Kirchenburgen im Landkreis Rhön-Grabfeld“, Bad Neustadt, 2014, 19,80 Euro