Filialkirche St. Maria Serrfeld

Eine der bedeutendsten Kirchenburgen im Grabfeld steht in Serrfeld. Einer Sage zufolge sollen sich hier 1040 28 Kreuzritter niedergelassen und eine Kirchenburg mit 28 Gaden errichtet haben, damit jeder in Notzeiten sein kostbarstes Hab und Gut in der Kirchenfestung verbergen konnte.
Die Kirche von Serrfeld liegt inmitten des im Kirchenburgring befindlichen Friedhofs. Zum ersten Mal wird sie 1433 urkundlich erwähnt. Sie soll einst eine bedeutende Marien-Wallfahrtskirche gewesen sein.
Das Gotteshaus besitzt einen Fachwerkaufbau mit Satteldach und einen massiven Kirchturm. Die Stilformen des Chorturms stimmen mit denen des Torturms der Kirchenburg überein, so dass beide um die Wende des 13./14. Jahrhunderts gebaut worden sein dürften.
Bei Ausgrabungsarbeiten 1978 wurden früherer Bebauungsspuren im Bereich der Kirchenburg gefunden, die auf eine lange Geschichte hinweisen, weit über die erste urkundliche Erwäh-nung der Kirchenburg hinaus. Auch die Glocken weisen eine lange Geschichte auf, sie stam-men aus dem 15./16. Jh. und gehören damit zu den ältesten im Grabfeld.
Die Serrfelder nahmen in der Reformationszeit im 16. Jh. den neuen Glauben an, die Kirche selbst verblieb aber bei der benachbarten kath. Pfarrei Neuses/Bundorf.
Renovierungsarbeiten in 1983 retten die Kirchenburganlage vor dem Verfall.

Quelle: Reinhold Albert, Chronik der Gemeinde Sulzdorf a.d.L., Hildburghausen, 1994.

Weiterführende Informationen finden Sie im Buch „Kirchen im Landkreis Rhön-Grabfeld“, Bad Neustadt, 2010, 11,95 Euro.