Kalter Markt in Römhild

Jeweils am letzten Donnerstag im Januar treffen sich seit über 200 Jahre die Händler und Käufer in Römhild. Der “Kalte Markt”, erstmals 1800 abgehalten, war ursprünglich als Kram- und Taubenmarkt ausgewiesen. Er hat sich trotz der kalten Jahreszeit in seiner Tradition bis in unsere Gegenwart erhalten. Neben Spielzeug, speziellem Handwerk, Seilerwaren, Korbwaren, Porzellan, Textilien und Erzeugnissen aus Töpferwerkstätten findet der Besucher eine reiche Auswahl an Tauben jeder Art, an Kaninchen und Geflügel.

Die Kälte und die frühen Morgenstunden gehören zu den Charakteristiken des traditionellen Marktes, vielleicht sogar zu seinen Reizen. Schon zu nachtdunkler Stunde ist der Markt hell erleuchtet, Musik ist zu hören und es herrscht reges Treiben.

Das weithin bekannte Motto des Kalten Markts: Entweder du erfrierst oder du ersäufst.

So manches Jahr wurde der “Kalte Markt” zum nassen Markt, aber das regnerische Wetter konnte die Besucher trotzdem nicht abhalten. Jährlich am letzten Donnerstag des Januars wissen wir es genau, ob es ein kalter oder ein nasser Markt war. Eines wissen wir jedoch heute schon, der “Kalte Markt” wird auch im 21. Jahrhundert weiter Tradition und Anziehungspunkt von Römhild sein.

Selbstverständlich haben die Römhilder für ihren “Kalten Markt” auch eine Hymne, das Lied vom “Kalte Matt”, welches in den Gassen und Gaststätten gesungen wird.

Und nun viel Spaß beim Singen!

Der „Kalte Matt“
Früher hat mer in der Stod
ville schönne Matt gehot,
alle verze Tog gobs Säulich,
kener fand dos domols greulich,
wor der Säumatt längst scho aus,
do soff mer noch im Deutschen Haus,
vorbei, doch ich bin zefriede,
der Kalte Matt is uns gebliebe.

Im Oktober fand ah statt
für den Rothaus noch eh Matt,
der wor für alle Börger schö,
für orm unn reich, für groß un klee,
wer wollt se zähl, die ville Köpf,
so zwische Spielzeug, zwische Töpf,
dann Borgetsmatt, dann gitts nu nimmer,
ober ener bleibt uns immer.

Für jeden dos, wos er so mog
bringt uns noch eh Winterschtog,
do komme se aus alle Ecke
mit Rucksäck un mit fatzne Stecke,
die Hännler un die Bauerschleut,
do wird getrunke un gekäut,
der Kalte Markt ist doch eh Fest,
vo jeher scho der Allerbest.

Refrain:

Ja mir könnes kaum erwatt,
ball is widder Kalter Matt
un vom Mattbrönn bis zum Schmöger
stenn die Täublich un die Göker
un die Leut weit hergelaffe
hole sich bei uns en Affe,
oh die Fröd, oh die Fröd, oh die Fröd,
daß mei Göker widder kräht.

(Text: Manfred Hummel)