Schloss Irmelshausen

Die Veste Irmelshausen ist ein Juwel. Sie gehört zu den schönsten und gepflegtesten Wasserschlössern Frankens. Das Mobiliar des Schlosses ist eine der kostbarsten Sammlungen unserer Heimat.
Über die erste Zeit der Veste lassen sich nur Vermutungen anstellen, da außer einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 799 bis zum Jahre 1140 keine schriftliche Nennung des Namens mehr erfolgt. Eine bloße Vermutung ist, dass die erste Befestigung in der Zeit Kaiser Karls des Großen (747-814) entstand.
Die auf einer Insel liegende Burg ist Ausgangspunkt für die Entstehung des Dorfes Irmelshausen. Diese Lage bietet den ersten Ansiedlern Schutz gegen feindliche Angriffe und wilde Tiere. Mit dem Anwachsen der Inselbevölkerung reicht der Platz nicht mehr aus, neue Wohnstätten am nördlichen Ufer des Sees werden errichtet, die Entwicklung des Dorfes nimmt ihren Anfang. Lange noch bleibt die Insel eine Zufluchtsstätte für die Dorfbewohner, weshalb die Gebäude dort nach und nach verstärkt und zur Verteidigung eingerichtet werden – es entsteht eine Burg.
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wohnt Boppo II. von Henneberg in der Burg zu Irmelshausen und nimmt nach Sitte der damaligen Zeit seinen Wohnort in seinen Namen auf. Er nennt sich fortan Boppo von Irmelshausen. Bereits 1199 erlischt mit Boppos Enkel, dieser Name schon wieder. Kurz nach 1376 wird die Burg an die Familie von Bibra gegen Wiedereinlösung verpfändet. Das Geschlecht der Herren von Bibra ist ein sehr altes Adelsgeschlecht, das sich nach seinem fränkisch-thüringischen Stammsitz Bibra bei Meiningen benennt.
Häufige Erweiterungen und tiefgreifende Umbauten in der Vergangenheit machen das Schloss zu dem, was es heute ist. Durch das couragierte Eintreten von Ingeburg Freifrau von Bibra beim Einmarsch der Amerikaner am Ende des Zweiten Weltkriegs bleibt das Irmelshäuser Schloss unversehrt und wird nicht mit Truppen belegt.
Das Schloss Irmelshausen, das sich heute zur Hälfte in Besitz des Freiherren Hans von Bibra und zur anderen Hälfte von Karl Graf von Staufenberg befindet, ist ein Juwel unter den Sehenswürdigkeiten unserer Heimat. Übrigens, alle Bauherren des Schlosses sind in der Kirche von Irmelshausen begraben. Prachtvolle Epitaphien erinnern an sie.

Quelle: Reinhold Albert, Kreisheimatpfleger

Weiterführende Informationen finden Sie im Buch „Burgen, Schlösser und Kirchenburgen im Landkreis Rhön-Grabfeld“, Bad Neustadt, 2014, 19,80 Euro