Wildburg bei Sulzfeld

Die Burgruine Wildberg, zwischen Sulzfeld und Leinach am Westrand der Haßberge auf einer 463 m hohen Bergnase gelegen, ist von großer historischer, baulicher und burgenkundlicher Bedeutung. Die Ringmauer hatte einst eine ovale Form mit Ausmaßen von etwa 65 x 20 Metern.
Die Wildburg gehörte dem Adelsgeschlecht von Wildberg, die früher eine der bedeutendsten Adelsgeschlechter Frankens waren und in der fränkisch-thüringischen Geschichte des hohen Mittelalters einen bedeutenden Rang einnahmen. Nach dem Tod des letzten Familienmitglieds der von Wildberg 1305 wechselte die Burg immer wieder ihre Besitzer. Bis sie während des Bauernaufstandes 1525 zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.
Nachdem die Ruine in der Vergangenheit immer mehr zuwuchs, wurden 2010 erste Erschließungs- und Verkehrssicherungsmaßnahmen unternommen.

Die Wildburg in der Sage:
Drei Handwerksburschen hörten, dass in den Kellern der Wildburgruine Schätze vergraben seien. Gleich machten sie sich auf den Weg und fanden auch die alten Keller, die aber nur von oben zugänglich waren, denn die Haupteingänge waren verschüttet. Mit einem Licht bewaffnet, ließ sich einer der drei Handwerksburschen an einem Seil langsam in den Keller hinab gleiten. Als er unten ankam, schrie er aber sofort um Hilfe. Man möge ihn wieder hochziehen, nachdem er den Teufel auf einer Geldkiste habe sitzen sehen. Schnell zogen ihn die beiden Kameraden wieder hoch.
Nun probierte es der zweite Bursche. Er hatte scheinbar mehr Mut. Er sah nichts vom Teufel und es gelang ihm, mit Hilfe seiner zwei Kameraden, die Geldkiste ans Tageslicht zu fördern. Aus Geiz, das Geld nicht mit dem Dritten teilen zu müssen, schickten sie ihn an den Eselsbrunnen um Wasser zu holen. Nach seiner Rückkehr ermordeten sie ihn, dann öffneten sie die Kiste! Oh weh! Welch eine Enttäuschung! Die Kiste war leer!
Nun machten sich die Burschen gegenseitig die schwersten Vorwürfe und gerieten in Händel, wobei der Stärkere den Schwächeren erschlug. Der Überlebende soll heute noch in den Haßbergen umherirren und nirgends Ruhe finden.
Der damalige Kreisheimatpfleger Otto Mölter, der 1950 diese Sage aufschrieb, notierte als Ergänzung: Nur mit großem Schauer betreten die Einheimischen die Ruinenfelder der Wildburg. Kinder trauen sich allein überhaupt nicht dorthin. Das Betreten der alten Kellergewölbe ist mit Lebensgefahr verbunden. Ein Abstürzen über die noch teilweise stehenden Umfassungsmauern würde erhebliche Verletzungen herbeiführen. Da ist es gut, dass die Sage vor dem Betreten schützt. Sie wird wohl aus diesem Grund entstanden sein.

Quelle: Reinhold Albert, Kreisheimatpfleger

Weiterführende Informationen finden Sie im Buch „Burgen, Schlösser und Kirchenburgen im Landkreis Rhön-Grabfeld“, Bad Neustadt, 2014, 19,80 Euro